Die NZZ auf den Spuren der Religion der Vernunft mit Woker und Schulze

Posted on Januar 2, 2015

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Auf den Spuren des Islam – Für die NZZ in Saudiarabien
von Martin Woker (NZZ 31.12.2014)

«Ibn Saud ist von sehr hohem Wuchs und grosser männlicher Schönheit der Erscheinung: eine hohe, arbeitende Stirn, leicht gebogene Nase und ein kleiner Mund mit vollen, sinnlichen und gleichzeitig geistigen Lippen. Wer ihm unvoreingenommen begegnet und zum ersten Mal sein Lächeln sieht – ein zartes, verstehendes und unsagbar süsses Lächeln – , der muss ihn lieben. Es gibt nur ganz wenige in seinem grossen Reich, die ihn nicht lieben», steht am Ende eines Artikels mit dem Titel «Das Werk des Ibn Saud».

Zum Neuen Jahr wartet die NZZ neben ihren informativen Artikeln zum arabischen Terror in der Schweiz auch mit einer Huldigung an den wahren Islam auf, gewissermassen als eine Wiedergutmachung für die Berichte über den islamischen Terror, der nichts mit dem wahren Islam der Religion des Friedens zu tun hat, wie ein Herr Woker sie (sich) vorstellt.

Martin Woker ist bekannt als Scharfmacher gegen Kritiker dieser Friedensreligion.  

In der Silvesterausgabe der NZZ nun blicken wir einnmal mehr in das Gesicht des wahren Islam.
http://www.nzz.ch/international/naher-osten-und-nordafrika/fuer-die-nzz-in-saudiarabien-1.18452933

Es ist das finster blickende Gesicht eines Islamschwärmers, der vom Muster der westlichen Orientbegeisterung nur durch seine jüdische Herkunft leicht abweicht, seine Reisen ins Land seiner arabischen Träume finden vor 1933 statt, aber die Zusammenarbeit der Nazis mit den Moslembrüdern hat ihn keineswegs von seinem Wahn geheilt. Er gefällt der NZZ noch heute.

Kostproben:

Die Vereinbarkeit des Islams mit der Moderne war Leitmotiv des deutschsprachigen Reisenden Leopold Weiss. Der später als Muhammad Asad bekannte Gelehrte erklärte in diesem Blatt die Reinheit der wahren Lehre.

Das scheint auch das Leitmotiv der deutschsprachigen Sprachrohre der Islamophilie zu sein. O-Ton Leopold Weiss:

 «Ich habe mich immer wieder gefragt, was es eigentlich ist, das mich zu den Arabern hinzieht, und die Antwort war immer: ihre Wachheit. Es gibt kein anderes Volk, das so jenseits von allen Träumen lebt, so frei von inneren Hemmungen und immer gegenwärtig.»

«So frei von inneren Hemmungen» könnte zutreffen. Im übrigen vermuten wir ganz andere Motive für die Faszination durch die Herrenmenschenreligion, die bis heute einen gewissen Machotypus anzieht. Das Volk, das «so jenseits von allen Träumen lebt», wie Weiss meint, der die Träume von Kalifat zu teilen scheint, ist offensichtlich das Volk seiner Träume.

    (…) «der aus Galizien gebürtige deutschsprachige Reiseschriftsteller Leopold Weiss, der unter dem Namen Muhammad Asad mit seinem 1954 erschienenen Bestseller «The road to Mecca» viel Beachtung erreichen sollte und unter Orientalisten als eigenwilliger Vermittler der Gedankenwelt des Islams bekannt ist“““»

An welche Orientalisten mag er da denken? Dieser Autor würde Martin Woker weniger imponieren, wenn er ein eigenwilliger Kritiker der westlichen Islamschwärmerei gewesen wäre, z.B. ein Mark Levin.

 Weiss‘ Motivation für die oft beschwerliche Reise war selbstredend. Da schrieb einer, der am Einbruch der Moderne in die arabische Welt litt und für sich in Anspruch nahm, den richtigen Weg zu kennen. Dass sich Weiss in diesem Ansinnen auf die Reinheit des Islams beruft, weckt unweigerlich den Vergleich zur heutigen Diskussion über die Wurzeln islamistischer Gewalt.

Das tut sie zweifellos, aber nicht unbedingt im Sinne von Herrn Woker, dem die Islamkritik suspekt ist und der sich eher in der Beweihräucherern des wahren Islam wiedererkennt.

 «Wenn man in den Tagen ägyptischen Aufenthalts über die Zukunft des Islams verzweifeln mochte, inmitten eines Volkes, das täglich mehr und mehr Geist und From des islamischen Lebens verliert, von einer Gelehrtenclique beraten, der die lebendigste der Weltanschauungen nur noch Wort und Ritus bedeutet: wenn man so in Begriff war, in pessimistische Zukunftsgedanken zu versinken, wird man durch die Stimmung dieser beginnenden Pilgerfahrt aus ihnen herausgerissen.“

Ob auch Woker so verzweifelt ist ob der «lebendigsten der Weltanschauungen»? Aber die  Begeisterung über den Hadsch wird ihm gefallen.

       Welch eine Begeisterung ruft der Hadsch in diesen einfachen Menschen hervor!», schreibt Weiss am 24. Mai 1927 aus Suez .

        (…) Die Berichte während seiner Pilgerreise schrieb er im Auftrag der NZZ, der «Kölnischen Zeitung» und des «Telegraaf» in Amsterdam, die vom journalistischen Talent dieses Konvertiten offenbar überzeugt waren.

Das ist die NZZ offenbar noch heute, sie scheint sehr stolz auf ihren früheren Mitarbeiter zu sein, dass sie ihn als Herold der Islamophilie zum Neuen Jahr präsentiert. 

«Aus der Küstenstadt Jidda schreibt Weiss: …  Zu den seltsamsten Erscheinungen gehören hier die Frauen. Ein Grundprinzip scheint ihre Tracht zu beherrschen: den Körper mit seinen natürlichen Formen nicht nur möglichst zu verhüllen, sondern ihn auch zu einer Parodie seiner selbst zu machen. Unter einem weiten, seidenen Tuch in dunklen Farben bewegt sich ein unregelmässiges Polygon, oben breit und in einem hohen, europäisch-mittelalterlich anmutenden Kopfputz kulminierend, – der aber seinerseits ebenfalls von dem dunklen Überwurf verdeckt ist und sich nur in seinen Umrissen ahnen lässt. (. . .) Die Bürger von Dscheddah und Mekka (. . .) scheinen mit einer enormen Eifersucht begnadet zu sein; erst als wandelnde Schreckgespenster erscheinen ihnen ihre Frauen vor fremden Männerblicken sicher (. . .)»

Nur ein Islamschwärmer darf sich dergleichen Beschreibung in der NZZ erlauben, ein Islam-Kritiker würde dafür als Rassendiskriminierer entlarvt. Martin Woker korrigiert sogleich, damit niemand auf den Gedanken kommt, es handele sich hier um so etwas wie Kritik:

   Diese Beschreibung als Ausdruck von Distanznahme gegenüber einer fremden Kultur zu sehen, wäre falsch. Vielmehr deutet sie auf Weiss‘ Suche nach der reinen Lehre hin, welche der Konvertit nicht im Stadtleben, sondern beim beduinischen Wüstenvolk erwartet.

Na was denn sonst! Bei Woker&Konsorten ist jede Distanzierung vom wahren Islam schon ein Sakrileg, gegen das interveniert werden muss. Die reine Lehre des Kameltreibers und Karawanenräubers muss gerettet werden vor der Moderne, das sieht auch Woker ganz so wie Weiss:

Ausdruck findet sie in einer Eloge auf die Kamele, als Symbolträger dieser vom Automobil bedrohten Kultur: «Und es ist so, als ob die Kamele, klug wie sie sind, in den neuen Ungeheuern ihre Feinde wittern. Wenn die Autos durch die Strassen und Basare fahren, mit Pilgern vollgeladen, aus Signalhupen und elektrischen Hörnern schreiend, schrecken die Kamele zusammen, drücken sich an die Häuserwände und drehen ihre langen Hälse verwirrt, hilflos hin und her (. . . ) Eine neue Zeit ist es, die diese hohen, geduldigen Tiere mit apokalyptischer Angst erfüllt (. . .)»

Da hatten es die Kamele viel besser, als ihre Karawanen noch von den Wüstenräubern, der Raubnomaden aus der Wüste des 7. Jahrhunderts überfallen wurden. Aber nicht nur die Kamele müssen die Moderne fürchten, auch die Moslemmachos haben viel zu verlieren, wenn die den islamischen Frieden der Welt bescheren wollen. Den Frieden des Islam bzw. was auch Woker dafür hält, dem kein Wort der Kritik oder Korrektur dazu einfällt. Etwas, was inzwischen schon Thomas Widmer bekannt sein dürfte: http://www.weltwoche.ch/ausgaben/2004-16/artikel-2004-16-islam-bedeutet-f.html  

 Frieden mit Gott und der Welt
«Kann ein Europäer wahrhaft Muslim werden?», schreibt Weiss auf dem Weg nach Mekka und gibt die klare Antwort. «Ja, denn den Islam annehmen heisst ja nicht, seine eigene Welt mit ihren Werten und Tiefen aufzugeben und sich einer fremden zuzukehren. Was der Islam will, ist in seinem Namen ausgesprochen: die Wurzel des Wortes ‹Islam› ist mit ‹Friede› gleichbedeutend, und weiter mit: ‹Frieden machen› – Frieden mit Gott und der Welt und sich selbst. Das ist alles. Die Verwirklichung eines materiell und geistig konfliktlosen Lebens der Gemeinschaft und des Einzelnen ist Anfang und Ende der islamischen Lehre.»

Nun, dieser Weiss alias Mohhamed Asad hat lange genug gelebt, um die diversen Offenbarungen des islamischen Friedens in der Welt mitzubekommen, aber was ein wahrer Gläubiger ist, den tangieren die Realitäten dieser Religion nicht. Woker, der den Lesern seine Faszination vom Islam auch schmackhaft machen möchte:

Weiss‘ Faszination für die reine Lehre bezieht sich auf die klaren Gesetze, welche eine Anwendung auf alle Äusserungen des Lebens gestatten, «in einer solchen Vollkommenheit und Geschlossenheit, dass es den unvoreingenommenen Intellekt bezwingt». Man könne Muslim werden, «indem man den Islam abseits von aller Theologie betrachtet und in ihm lediglich ein wunderbar harmonisches Lebenssystem findet (. . .) Es gehört freilich viel dazu, dass ein Europäer diese Dinge völlig begreift, die in der geistigen Sprache eines fremden Volkes geschrieben sind. Auch ist ihm die Instinktnähe des östlichen Menschen verloren gegangen, die diesem seine Sicherheit in der Unterscheidung zwischen Recht und Falsch gewährt.»

Was für ein vielversprechendes NZZ-Programm zur Belehrung der Leserschaft über den wahren reinen Islam im Neuen Jahr! Es gehört nämlich viel dazu, dass ein heutiger Leser der NZZ begreift, wie er der Sicherheit des Islam im Umgang mit Recht und Unrecht gerecht zu werden hat. Da fehlt vielen Lesern einfach der Sinn für die wunderbaren Korananweisungen.

Ein Höchstmass an «Instinktnähe» findet Weiss beim Gründervater des saudischen Königreichs, Abdelaziz Ibn Saud, der im September 1927, damals noch als König des Nejd und Hejaz, mit Grossbritannien einen Freundschaftsvertrag ratifiziert hatte. Weiss‘ Bewunderung für diesen Eroberer, mit dem ihn eine persönliche Freundschaft verband, trägt die Züge einer Hagiografie . «Ibn Saud ist von sehr hohem Wuchs und grosser männlicher Schönheit der Erscheinung: eine hohe, arbeitende Stirn, leicht gebogene Nase und ein kleiner Mund mit vollen, sinnlichen und gleichzeitig geistigen Lippen. Wer ihm unvoreingenommen begegnet und zum ersten Mal sein Lächeln sieht – ein zartes, verstehendes und unsagbar süsses Lächeln – , der muss ihn lieben. Es gibt nur ganz wenige in seinem grossen Reich, die ihn nicht lieben», steht am Ende eines Artikels mit dem Titel «Das Werk des Ibn Saud». Dessen Taten seien in ihrer kulturellen Bedeutung noch kaum abzuschätzen, schreibt Weiss in dem Bericht. «Eine spätere Geschichtsschreibung wird diesem König einen Platz neben den grossen Schrittmachern der Menschheit zuweisen müssen.»

Woker ahnt vielleicht irgendwo, dass diese irrsinnig bizarre Beweihräucherung nicht allen Lesern so wie ihm einleuchtet. Schliesslich gibt es auch LeserInnen, die sich von diesem unsagbar süssen Lächeln unbeschreiblich abgestossen fühlen könnten, drum versucht er noch schnell den Eindruck zu verwischen, dass der Islambewunderer und Saud-Beweihräucherer völlig besoffen von dieser Begegnung ist. (Die mich an die Faszination von Scholl-Latour durch die Begegnung mit dem Terrorführer Jassin erinnert oder seine Bewunderung des Blut-hund Khomeini.)

Bei aller Bewunderung für Ibn Saud ist auch eine gewisse Distanznahme gegenüber dem König erkennbar. «Er ist niemals rachsüchtig, wenn er auch Verbrechern gegenüber hart und unerbittlich sein kann. Einmal liess er anlässlich einer Verschwörung fünfzehn Rädelsführer köpfen: und er selber sass ruhig dabei, sah zu, als ob es ein Pferderennen wäre, und liess sich Kaffee reichen.»
Bei seiner  tiefen Bewunderung für den Islamschwärmer lässt Woker nun doch eine gewisse Distanzierung erkennen, er weiss nämlich dank der weit verbreiteten Islamkritik im Internet, dass nicht alle, die von islamischen Führern geköpft werden, Verbrecher sind. Die NZZ muss schliesslich ihrem Ruf, seriös zu sein, auch noch gerecht werden.

Wer genau diese Verschwörer waren, bleibt in dem Text offen und lässt sich nachträglich nicht eruieren. Möglich ist, dass es sich dabei um Abtrünnige handelte, welche die von Ibn Saud befolgte, auf den im 18. Jahrhundert tätigen Gelehrten Mohammad Ibn Abd al-Wahhab zurückgehende Koran-Interpretation ablehnten; weil sie Schiiten waren oder als Sunniten einer andern Glaubensrichtung angehörten.

Offenbar war Mohammed Asad von den Köpfern viel mehr fasziniert als von Abtrünnigen.

Interessant in diesem Zusammenhang ist der vor drei Jahren wieder entflammte Aufstand der saudischen Schiiten im Osten des Landes, der eine im Ausland wenig beachtete Repressionswelle in Gang setzte. Sicher ist, dass Weiss von der wahhabitischen Auslegung des Islams, der bis heute geltenden saudischen Staatsdoktrin, zur Zeit seiner Reise tief beeindruckt war und sich vehement dagegen aussprach, den Wahhabismus als Sekte zu bezeichnen. Er sah in dieser strengen, beduinisch geprägten Lehre die ideologische Basis für eine von der Moderne unkorrumpierte Ausbreitung der wahren Lehre mit Ibn Saud in der Führerrolle.

Diese Verehrung für den wahren Islam, den der islamophile Westen uns heute als Islamismus verkauft, ist wohl der tiefere Grund für die Beweihräucherung dieses Mannes durch die NZZ.
Die folgende Eloge könnte auch von Thomas Widmer oder Hans Küng über Mohammed sein:

O-Ton Weiss: «Ibn Saud ist nicht nur Krieger, sondern auch Politiker mit tiefem instinktsicherem Blick; er weiss, dass ‹Eroberungen›, und ganz besonders in Arabien, gar nichts taugen, wenn sie systemlos durchgeführt werden. ….Ein flammender Geist lebt in ihm, eine stolze Hingabe an die Realität seines Glaubens.»

Wokers Schilderung der «Verklärung des Wahhabismus» klingt so, als wenn er sie klammheimlich teilte. Auch wenn er das nicht direkt zugeben kann, möchte er sie doch den Lesern als etwas ganz Bemerkenswertes unterjubeln. Er kennt natürlich den « Kontext», in welchem man sich heute vom «Jihadismus» als angeblich nicht wahrem Islam «distanziert».

Im Kontext der gegenwärtigen Suche nach den Triebkräften des radikalen Jihadismus, die für sich in unterschiedlicher Form die Rückkehr zur Lehre Mohammeds in Anspruch nehmen, ist Weiss‘ Charakterisierung der wahhabitischen Lehre bemerkenswert . «Der Wahhabismus erstrebt die Wiedergeburt des reinen Islams, wie ihn die Zeit des Propheten kannte; und Ibn Sauds arabische Kriege sind ihrer inneren Triebkraft nach reine Glaubenskriege: – nicht um seine persönliche Macht zu vergrössern, sondern um die Halbinsel des Propheten aus den korrumpierten, verdorbenen Zuständen des letzten Jahrhunderts herauszureissen und zu dem ursprünglichen Islam zurückzuführen, der keinen Aberglauben kennt, keine Heiligen- und Gräberanbetung und keinen Glauben bloss mit der Zunge.»

Was findet Woker an diesem Weiss wohl so «bemerkenswert», wenn nicht die wahre Lehre des Islam auf den sich auch die heutigen Glaubenskrieger berufen. Wo ist der Unterschied?

Sein Loblied auf Ibn Saud beendet Weiss mit einer Prognose: «(. . .) ein zerspaltenes Arabien, von verschiedenen einander bekämpfenden Häuptlingen geleitet und von fremden Einflüssen durchkreuzt, wird den Nahen Osten niemals zur Ruhe kommen lassen. Ein geeintes Arabien aber ist für die Welt ein Faktor, mit dem man rechnen kann und muss und deshalb eine Bürgschaft des Friedens.»

Ob auch Woker an die wunderbare Friedenskraft eines Vereinigten Kalifats glaubt? Kritik an der Kalifatsdoktrin ist bei Woker u.ä. jedenfalls nicht zu erwarten, der den Mohammed Asad-Weiss wie einen Propheten des kommenden arabischen Friedensreiches vorstellt. Ob er dabei an ein Kalifat denkt, in dem kein Störfaktpor wie Israel mehr existiert? Wir können nur raten.

Zur Bewunderung des wahren reinen Islam zum Jahresausklang in der NZZ darf ein weiterer  Experte nicht fehlen, den die NZZ gern heranzieht, wenn es gilt, Salafisten zu entlasten vom Verdacht der Gewaltträchtigkeit, also kein anderer als der Meister aus Deutschland: Reinhard Schulze. Schulze, der Spezialist für moslemische Gefühle, fühlt sich erwartungsgemäss in das Weisssche Islamverständnis ein – wie nur ein Islamschwärmer in den anderen sich einfühlen kann:

Dass der Islam erst in der Erfahrung einer absoluten Einsamkeit wirksam werde, sei eines der Merkmale von Weiss‘ Islamverständnis, schreibt der in Bern lehrende Islamwissenschafter Reinhard Schulze.

Das haben wir kommen sehen: Schulze darf nicht fehlen, wenn Woker den wahre Islam vorstellt.

Einsamkeit und innere Leere waren prägende Momente im Leben des Muhammad Asad, der 1992 in Südspanien verstarb und auf dem muslimischen Friedhof von Granada bestattet wurde.

Da hat er ja noch viel Zeit gehabt, die neueren Offenbarungen des reinen wahren Islam in der Welt der Moderne kennenzulernen. Ganz wie die Altnazis oder auch die Altsozis aus der DDR, die in Argentinien hocken und bis zu ihrem seligen Ende nicht vom wahren nationalen oder internationalen Sozialismus lassen wollen. Wahabismusbewunderer Weiss musste dazu nicht mit päpstlicher Hilfe bis Argentinen flüchten, da der Wahabismus inzwischen auch in Europa hinreichend populär ist.

Asad glaubte, in Arabien eine in sich ruhende Gesellschaft gefunden zu haben, wie er sie auch im städtischen Milieu Riads beschreibt. «Trotz allem Lärm, dem Schreien herumlaufender Versteigerer, dem Röhren der Kamele, herrscht eine tiefe, von der äusseren Bewegtheit unberührte innere Ruhe auf dem Marktplatz. Schweigend sitzen die Kaufleute in ihren Läden, ohne – wie dies in andern orientalischen Basaren Sitte ist – die Vorübergehenden anzurufen und ihre Waren anzupreisen. Jeder weiss, was er will; jeder hat gleichsam einen von vornherein bestimmten Raum im unsichtbaren Kreis des Wollens und Verlangens (. . .)»

Zu blöd bloss, dass die Herrschaften nicht in ihrem unsichtbaren Kreis sitzen bleiben, sondern so viel Beweung des wahren Islam in der Welt finanzieren, bis in die Kreise der westlichen Salafaschisten, deren Fatwen in der Schweiz von einem Herrn Kreis als Friedensbotschaften gewürdigt werden. Alles kreiselt. Und dann der neben dem grossen Basler Historiker Jakob Georg Kreis (einem Spezialisten für Entproblematisierung des Islam als wissenschaftliche Erkenntnismethode) noch der ganz grosse Islamwissenschaftler Reinhard Schulze in Bern:

Schulze sieht in der Person von Weiss keinen Propagandisten des Wahhabismus, obwohl einige der in der NZZ erschienenen Texte das Gegenteil vermuten lassen.

Tja, man muss die Dinge nur durch die Brille von Schulze betrachten, dann wird aus einem  Propagandisten der Moslembruderschaft, dessen Diss in Genf abgelehnt wurde, ein wahrer  Doktorand von Schulze; aus den Salafaschisten von Biel (wie war noch mal die Matur von Hamasbewunderer und Bejubler von Zionistenzerlegern Illi?) werden vertrauenswürdige Schulzeschüler. Und aus dem Konvertiten und Saud-Schwärmer Weiss alias Mohammed Asad wird kein Propagandist des Wahabvismus, sondern? Ein verhinderter Schulzeschüler!

Weiss verliess im September 1932 mit seiner saudischen Ehefrau und ihrem gemeinsamen Sohn Talal die Arabische Halbinsel und emigrierte nach Indien. Als Auslöser für den Bruch mit dem saudischen Herrscherhaus wird vermutet, dass Weiss Saudiarabiens wahhabitische Staatsdoktrin für nicht reformfähig hielt.

Wer dichtet ihm das an? Schulze oder Woker?

An seinem Lebenswerk gemessen, zählt Muhammad Asad zum Kreis jener islamischen Reformisten, welche die Trennung zwischen ewiger Struktur und dynamischer Interpretation fordern. Er sah im Islam die reine Religion der Vernunft, deren innere Wahrheit sich den Menschen durch rationale Kritik erschliesst. In den Spalten dieser Zeitung lieferte er ein Beispiel dafür, wie die Nähe zu weltlicher Macht solche Kritik zu beeinflussen vermag.

Was Woker mit «Kritik» meint, bleibt sein Geheimnis.
https://widerworte.wordpress.com/schariafruhling-in-arabien-und-ein-scharfmacher-der-nzz-gegen-die-kritiker/

Die Vereinbarkeit des NS-Staats mit der Demokratie ist so schwierig wie die Vereinbarkeit des wahren Islam mit der Moderne, auch wenn Woker und Schulze das vielleicht anders sehen. rvc
https://diesiebtesichel.wordpress.com/2015/01/01/arabischer-terror-und-seine-ziele/

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Eine andere Sichtweise als die Botschaften vom NZZ-Minarett:

Islamic State to systematically target Europe in 2015: French expert

30 December 2014

In an interview with Sputnik, well-known French journalist and Middle East intelligence services expert Jean-Michel Vernochet said that he foresees an impending Islamic State group attack on Europe in the very near future.

According to Vernochet, there are some who, in addition to seeking „to transform Europe into the land of Islam,“ also „want to turn it into the land of war.“

„You’ve probably heard about the recent events in France – in Nantes and in Dijon, in the suburbs of large cities,“ Vernochet recalls. „Police officers attacked by people wielding knives; cars ramming into crowds –in Nantes and in Dijon! Some people were seriously hurt. And more of these incidents keep happening.“

The expert notes that while „authorities are attempting to downplay [these incidents] as unrelated outbreaks,“ in reality „there is a connection. The perpetrators are being portrayed as unstable individuals. Let us assume that they acted on personal motives, as it makes things appear much better. Obviously they are unstable [individuals], which is why they did all these things, but there are many others who carefully consider their actions, and whose [terror] actions may be much more effective as a result.“

„Therefore,“ Vernochet explains, „Europe cannot consider itself safe, especially considering the fact that France, together with the United Kingdom and Australia (you’ve probably heard of what happened there recently), are members of the US-led coalition of 61 states assembled to fight [IS].“

Worst of all, in the journalist’s view, is the fact that the Islamic State is „a movement created and supported by the United States,“ which „may at first seem paradoxical.“ Vernochet likened what he viewed as simultaneous US support for and campaign against IS as being akin to „a brake next to a gas pedal in a race car. On the one hand, the movement is being supported, and on the other, it is being opposed and contained.“ Vernochet marked this apparent paradox down to geopolitical interests.

Volltext:

http://www.turkishweekly.net/news/177882/islamic-state-to-systematically-target-europe-in-2015-french-expert.html