Europas Zivilisation ist in Todesgefahr

Unterwerfung der Welt

Vor 15 Jahren, kurz nach 9/11,  erschien in der alten „Weltwoche“ ein Artikel, der immer aktueller wird und der damals keine Resonanz in den deutschsprachigen Medien fand, die stattdessen reihenweise zur rituellen Hofierung des ach so friedlichen moderaten toleranten Islam übergingen und in den in den TV-Talkrunden jeweils als Introitus das Mantra „Nicht wie Huntington sagt“ herunterbeteten.  Del Valle 

Die Weltwoche, Ausgabe 42/2001 18, Okt. 2001: 

Del Valle 2001: «Europas Zivilisation ist in Todesgefahr»

Er wettert gegen «islamisch korrekte» Toleranz. Für Alexandre del Valle haben die Islamisten nur ein Ziel: die Unterwerfung der Welt. Dagegen muss Europa sich wehren
Von Rudolf Bächtold und Claudia Egger

Weltwoche: Monsieur del Valle, Sie sind einer der wenigen Islam-Experten, welche die Existenz eines moderaten Islams verneinen. Woher diese Einschätzung?

Alexandre del Valle: Mohammed war kein Jesus, der am Kreuz gestorben ist, sondern ein Clanchef und Kriegsführer, der Kinder und Frauen raubte. Er hat den Dschihad ausgerufen gegen Juden und Christen. Der Islam hat sich durch den Krieg ausgebreitet. Auch heute noch werden in Ländern wie dem Sudan, Nigeria, der Golfregion oder Indonesien Menschen getötet, nur weil sie nicht Muslime sind. Der Dschihad ist aktuell.

Dschihad heisst: Kampf gegen alle, die sich der Ausbreitung des Islams widersetzen.

Sind alle Muslime gefährlich?

Nein, aber alle Muslime sind potenziell gefährlich, sofern es keine Reform des Islams gibt. Der Westen verhält sich selbstmörderisch und lässt die Islamisten ungestraft ihre Propaganda verbreiten, zum Beispiel in der Schweiz, in England oder Italien. Islamisten werden als Vertreter des Islams anerkannt, was dazu führt, dass sich der Islam weiter radikalisiert. Muslime folgen ganz einfach jenem Islam, der ihnen präsentiert wird. Deshalb muss der Islam von gemässigten, reformistischen Instanzen vertreten werden. Der Westen anerkennt stattdessen fundamentalistische Organisationen, die von Saudi-Arabien finanziert, und deren Anhänger in Pakistan ausgebildet werden.

Kann der Islam reformiert werden?

Eine weltweite Reform des Islams ist momentan unmöglich. Die Staaten Europas sollten aber auf ihrem Gebiet dem Islam Reformen aufzwingen, so wie sie es mit der katholischen Kirche gemacht haben. Nur so wird der Islam Werte akzeptieren, die dem laizistischen Staat entsprechen.

Warum fühlen sich so viele Junge im Westen von den Islamisten angezogen?

Der Westen hat eine hedonistische, konsumorientierte und individualistische Ideologie entwickelt. Immigranten jedoch sind auf der Suche nach Wurzeln. Der Islamismus nutzt diese Nachfrage. Islamismus wird nicht nur praktiziert; man identifiziert sich mit ihm; er ist mehr politisch als religiös. Man kann ein guter Islamist und Terrorist sein, ohne je eine Moschee betreten zu haben.

Es gibt aber viele gewaltlose Muslime.

Die meisten moderaten Muslime haben die Attentate Bin Ladens verurteilt, aber gleich angeführt, dass die Amerikaner sie verdient hätten. Die antiwestlichen Gefühle auch gemässigter Muslime dürfen nicht unterschätzt werden. Muslime fühlen sich gedemütigt, weil sich ihre Zivilisation seit langem nicht mehr entwickelt, während der Westen fortschreitet.

Welches sind die gefährlichsten Staaten?

Vor allem die angeblichen Freunde des Westens, etwa Saudi-Arabien und Kuwait. Sie finanzieren weltweit islamistische Gruppierungen. Bin Ladens Geld kommt aus Saudi-Arabien. Pakistan wurde als muslimisch-militaristischer Staat gegründet und besitzt die Atombombe. Viele Ägypter sind mit islamistischen Gruppen verbunden: Ägypten ist die Basis der Muslimbrüder.  Libyen ist zwar terroristisch, aber nicht islamistisch. Gaddafi anerkennt den Koran, aber nicht das islamische Recht; er wird von Islamisten als Ungläubiger angesehen. Indonesien mit der grössten muslimischen Bevölkerung ist ebenfalls gefährlich.

Was ist mit der Türkei?

Europa ist tot, sobald die Türkei der EU beitritt. Die Türkei ist Welten entfernt von den Zeiten des Staatsgründers Atatürk, der dem Land den Laizismus verordnete. Heute sitzen Islamisten überall, auch in der Armee.

Laut demografischen Hochrechnungen wird der Islam 2050 in Frankreich die am weitesten verbreitete Religion sein.

Die europäische Zivilisation ist in Todesgefahr. Das ist nicht rechtsextreme Propaganda, sondern eine Warnung der Demografen. Die Europäer haben keine Kinder mehr. Trotzdem lässt Europa Millionen von Immigranten herein. Die jüngere Bevölkerung in mehreren französischen Städten ist bereits mehrheitlich muslimisch.

Volltext: http://www.weltwoche.ch/ausgaben/2001_42/artikel/europas-zivilisation-ist-in-todesgefahr-die-weltwoche-ausgabe-422001.html