Die Entdeckung des Urweibs

Posted on März 8, 2014

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I Von Sprenger zu Spengler

Kaum ein Thema oder eine Tatsache erregt die Mannen der konservativen Bloggerstämme so sehr wie die Emanzipation der Frauen in den westlichen Gesellschaften, die wir zivilisiert nennen und deren Staatsverfassung demokratisch ist. Es sind die Rechte, die als Menschen- und Bürgerrechte in der Moderne erkämpft wurden in Revolutionen gegen die feudale Regime von Thron und Altar, und die auch als Frauenrechte nach den  letzten beiden Weltkriegen, Männerkriegen mit ihren Schrecken für Mütter und Kinder, um nur die Dauerleidtragenden, die Unbewaffneten aller Männerkriege zu nennen, im letzten Jahrhundert in den europäischen Staaten endlich anerkannt wurden.

Zu den Rechten der Frauen gehören die politischen Rechte wie die berufliche Gleichberechtigung sowie, zentral, das Recht der sexuellen Selbstbestimmung (Freiheit von Gewalt und Gebärzwang, Zugang zu Verhütungsmitteln und liberale Abtreibungs-gesetze, wie sie heute in allen Demokratien gelten, in denen die Frauen nicht mehr dem patriarchalen Ehe- noch dem Kirchenrecht unterstehen, d. h. solche Errungenschaften wie die moderne Scheidungsmöglichkeit und Geburtenkontrolle) haben Frauen aller Länder der westlichen Zivilisationsart aus dem altpatriarchalen Feudalverhältnis der pater-familia befreit.

Religion und Emanzipation vertragen sich wie Feuer und Wasser. Das belegen die Geburtenraten in den Zivilisationen der Moderne mit demokratisch-säkularer Verfassung, verglichen mit denen der rückständigen Religionsbiotope, in denen Massenvermehrung mit Gewalt, d.h. Gebärzwang zum Expansionsprogramm gehört, wie nicht nur die islamische „Demografie“ dank Frauenversklavung demonstriert, sondern auch der Kampf der Kirchen gegen die Frauenrechte von Lateinamerika bis zu den katholischen Bastionen der EU. Dieser Krieg gegen die Frauenrechte wird im Namen der klerikalen Patriarchal-moral geführt, zu der moraltheologische Setzungen wie das „Personrecht des Embryos“ gehören, mit denen sich das Gottesrecht in den säkularen Staaten eingenistet hat, das exklusiv von Männern konzipiert und definiert wurde.

Was mit diesem von Männern gegen Frauen deklarierten Recht des Embryos gemeint ist, sind die Positionen der patriarchalen Bevölkerungspolitik, deren Zielsetzung eine   Vermehrungsrate ist, die sich nur gegen den Willen der Frauen durchsetzen lässt, d.h. nur so wie unter dem Islam oder in Lateinamerika – wo die sexuelle Gewalt fortgesetzt wird mit dem totalen Abtreibungsverbot der kath. Kirche. Anders lässt sich die Geburtenrate der unterentwickelten Länder mit religiösem Zwangsprogramm nicht aufrechthalten. Sobald Frauen wo immer Zugang zu Bildungsmöglichkeiten und Ausbruch aus dem Käfig des religiös verklärten Herrenmenschenrechts haben, wo immer sie frei verfügen können über Verhütungsmittel, d.h. nur noch so viele Kinder bekommen wie sie wollen und nicht wie sie sollen, sinkt die Geburtenrate. Die patriarchale Phalanx reagiert gemäss ihrer Natur mit dem Arsenal aus dem Gewaltkultreservoir, mit dem schon jede dritte Frau Bekanntschaft gemacht hat.

http://www.tagesschau.de/ausland/studie-gewalt-gegen-frauen100.html Ob daheim, auf der Strasse oder im Puff. Dieser Befund heisst bei den Puffbrüdern, deren Prototyp das Maskottchen von PI ist, „Kult um Frauen“.

Wenn wir den Backlash seitens misogyner militanter Männergruppen gegen die Frauen-rechte betrachten, in denen sich frauenfeindliche Elemente aus den verschiedenen altpatriarchalen Lagern versammeln und gegenseitig aufladen, ob aus den Moralzentren der klerikalen Schwulenclubs, die Familie sagen und Vaterrecht meinen, oder aus den gewaltkultigen neuen Männerrechtsformationen, die gegen Frauenhäuser antoben und gegen Mütterrechte anschnauben, lässt sich eine Kernfusion gegen die Moderne aufrüstender Herrenrechtler feststellen, deren Wut auf die Frauenemanzipation, die nur noch mit Diktaturen und Rückfall auf frühere Primatenentwicklungsstufen umkehrbar ist (was bei der Natur der Spezies, die von der Religion verbrämt und von der linken Glaubenslehre verleugnet wird, jederzeit denkbar ist) sich regelmässig in Drohungen gegen Kinderlose (Frauen, nicht Kleriker notabene), gegen Geschiedene und generell gegen Geburtenkontrolle Luft macht.

Gemeinsame Erkennungsduftmarken dieser frommen Vaterrechtler sind Verteufelungs-parolen wie „Massenmord“ (oder „Abtreibungs-Holocaust“) u.ä. allerchristlichste Strafrechtsrufe oder nationale Aufrüstungskommandos, die Frauen die Schuld für den deplorablen Stand der Herrenkultur geben, die Folgen zweier Weltkriege, Männerkriege, sowie deren Ursachen inbegriffen, die nach Hexenhammerlogik vom Gefäss der Sünde verursacht sind, das nicht mehr so will, wie der alte Herrenmensch will. Das muss die Intelligenzkapazität einer Herrenklasse sein, die sich gern die höchsten IQ-Werte nachsagt (die hervorragendsten Bumsköppe bei PI scheinen sich für kleine Einsteins zu halten) und dabei ihre Kriminaliätsrate unterschlägt, die jene Probleme verursacht, die alle die Minieinsteins nicht lösen können mit vereinten Kräften.

Um die Frauen, die dem Käfig des Herrenrechts entfleucht sind, wieder einzufangen, damit sie zehn Kinder zur Welt zu bringen nach den Idealvorstellungen der Neuen Ordnung, greift man im schwarzbraunen Männerblog auf eine alte Ordnung zurück, frei nach Oswald Spengler, den der von PI umschwärmte Blogger Andreas Lombard, ein Gewährsmann für die altneuen Herrenrechtsfantasien, beispielhaft vorstellt unter dem verheissungsvollen Titel:  Das »Ibsenweib« oder die Unfruchtbarkeit des zivilisierten Menschen – Neues aus dem Fundbüro Nr. 9. Der hält was er verspricht.

http://www.die-entdeckung-des-eigenen.de/2013/08/22/neues-aus-dem-fundbuero-nr-9

Feindbild Frau frei nach Heinrich Kramer und Jakob Sprenger, O-Ton Lombard:

Lombard: In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist die Tötungsgewalt vom europäischen Mann auf die europäische Frau übergegangen.

Interessant. Die  Millionen von Kriegstoten allein der Männerkriege des 20.  Jahrhunderts (auch noch nach 1945) mit ihren masslosen Greueln und Massenmorden, der massen-haften Abschlachtung von Menschen durch Männer,  gehen also auf das Konto der Frauen, wenn es nach diesen sexualfaschistischen Dumpfschädeln geht, die sich nicht entblöden, die Verbrechen einer gewaltstarrenden Männerwelt den Frauen anzulasten.

Wie gross muss die Wut sein, dass Frauen sich nicht mehr dem Diktat der frauen-mörderischen Männerrechte unterwerfen. Dass sie nicht mehr in Prügel- und Vergewaltigungsehen bleiben müssen, dass sie die Zahl ihrer Kinder selber bestimmen können und dass sie weggehen können, wenn der Mann sie und die Kinder bedroht. Die Verteufelung ist geradezu mittelalterlich. Die Frauen sind schuld an der Zerstörung der Familie, nicht etwa asoziale Männer. Frauen sind die Mörderinnen. Dieser Mann hat keinen Begriff von Menschenrechten der Frauen. Hier spricht ein postfaschistisches deutsches Herrenmenschentum, das die Frauen wieder unter seine Knute kriegen möchte. Mit aller dazugehörigen Gewalt. Denn nur die Gewalt des sexualfaschistischen Terrors hält die Frauen in ehelichen Gewaltverhältnissen fest, in denen sie dem ehemännlichen Vergewaltigungsrecht wie in Adenauers Zeiten ausgeliefert sind und dem Gebärzwangs-gesetz wie zu Zeiten des Nationalsozialismus. Diese Göbbelsmentalität ist wieder unverhohlen salonfähig im rechten Herrenzimmer.

Wenn das ein »Erfolg« des Feminismus ist, dann ist die rechtfertigende Funktion dieser Ideologie nicht nur »ad quem« zu verstehen – vorausdeutend auf künftige Feindschaft gegen den Mann und künftige Zerstörung der Familie –, sondern auch »a quo«: als nachgeschobene Begründung für einen intergenerationellen Bürgerkrieg mit Massenmord, für beispiellose Autogenozide im Namen von Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung.

Schützenhilfe für die „fraglose Weitergabe des Lebens“ holt sich der neue Sprenger bei Spengler:

Um daran auch im schönen Spätsommer zu erinnern, steht das folgende Zitat hier als Plädoyer für die fraglose Weitergabe des Lebens, wenngleich die Rückkehr in den unten beschriebenen »Naturzustand« schwierig und nur unter großen Anstrengungen oder nur auf Umwegen möglich sein mag.

Tja, die Einführung fragloser Gewaltverhältnisse ist schwierig für den Herrenmenschen, der sie dem weiblichen Untermenschen zu gern nach Mullahart aufoktroyieren möchte. Das geht nur unter der grossen Anstrengung des Dschihad gegen Frauen, die nicht mehr jedem Bumskopf gehorchen, gell.

Vorbeugend gegen etwaige Unterstellungen und Missverständnisse sei darauf hingewiesen, dass sich gerade unter modernen Lebensbedingungen die Weitergabe des Lebens leichter mit vielen darüber hinausgehenden Wünschen und Ansprüchen versöhnen lassen sollte als je zuvor. Aber erstaunlicherweise tritt das Gegenteil ein: feministische Emanzipation und Weitergabe des Lebens werden gegeneinander ausgespielt.

Ein Männertyp von sexualfaschistischem Zuschnitt kapiert natürlich nicht, dass Frauen nur so viele Kinder haben wollen, wie sie wollen und nicht wie sie nach den Vorstellungen eines Herrenmenschen sollen. Das geht in den Bumskopf nicht rein, zuviel verlangt. So wenig wie er kapiert, dass die Emanzipation auch bei vorhandenem Kinderwunsch der Frauen sich in einer durchorganisierten Männerwelt abspielt, in der nicht nach den Bedürfnissen von Müttern und Kindern gefragt wird – Bedingungen, mit denen Frauen sich arrangieren müssen, nicht Männer. Was für eine heile Familienwelt mit lauter Partnern, die die Familie nicht im Stich lassen, spukt in dem Sprengerhirn dieses Ignoranten bloss rum. Wie sieht denn die Verantwortung der Väter aus?!

Die emanzipierte Frau und alle, die sie bei ihrem ziellosen Höhenflug unterstützen, verhindern die Zeugung oder töten ungeborene Kinder und damit ein Teil von sich selbst. Denn das abgetriebene Kind ist zugleich der Sohn eines Mannes, Enkel von vier Großeltern, Urenkel von acht Urgroßeltern und verwandt mit vielen weiteren Verwandten …

Herr Lombard und seinesgleichen würden ihre Luxusexistenz nicht lange mehr geniessen können, wenn er/sie in einer Welt leben müsste(n), die dank totalem Abtreibungsverbot mit entsprechender Verelendungsfolge nicht mehr von den Entwicklungsländern zu unterscheiden wäre.

Die Emanzipation wird zum Argument für Pille und Abtreibung, welche beide zusammen inzwischen allein in Deutschland eine Minderbevölkerung in zweistelliger Millionenhöhe zur Folge haben.

Die Verhütungsmöglichkeit, schon die Pille, bringt den Herrenmenschentypus aus der Fassung. Er hätte es gern wie in Afrika oder Anatolien, wo die Frauen nicht gefragt werden, wenn der Sexual-Gewaltbulle nach Bullenart sich vermehren will ohne fragen zu müssen, was die Frau will. Allein die Pille macht für den Rohlingsschädel die Frauen zu Massenmöderinnen. Schuldverlagerung nach WK I und II:

Wenn es heute eine Kollektivschuld gibt, dann an 100.000 Abtreibungen pro Jahr allein bei uns. Wie heißt es so treffend in dem nun folgenden Zitat? Erst wird die Zerstörung des genealogischen Prinzips mit materieller Not begründet und bald darauf gar nicht mehr.

Nach dem Sprenger kommt der Spengler (der auch wissen liess, die Hexen hätten sich freiwillig verbrennen lassen, sie lechzten danach!!!) und stellt das Urweib vor:

Zitat Spengler:

Es handelt sich hier nicht um etwas, das sich mit alltäglicher Kausalität, etwa physiologisch, begreifen ließe, wie es die moderne Wissenschaft selbstverständlich versucht hat. Hier liegt eine durchaus metaphysische Wendung zum Tode vor.

Dass der massenmordende Mann seine Spezies zum Tode bringen kann, habe ich nie bezweifelt. Schon das Atomprogramm hat genug Sprengkraft zur Auslöschung der Gattung.

Der letzte Mensch der Weltstädte will nicht mehr leben, wohl als einzelner, aber nicht als Typus, als Menge; in diesem Gesamtwesen erlischt die Furcht vor dem Tode. Das, was den echten Bauern mit einer tiefen und unerklärlichen Angst befällt, der Gedanke an das Aussterben der Familie und des Namens, hat seinen Sinn verloren. (…) Nicht nur weil Kinder unmöglich geworden sind, sondern vor allem weil die bis zum äußersten gesteigerte Intelligenz keine Gründe für ihr Vorhandensein mehr findet, bleiben sie aus. Man versenke sich in die Seele des  Bauern, der von Urzeiten her auf seiner Scholle sitzt und oder von ihr Besitz ergriffen hat, um dort mit seinem Blute zu haften. Er wurzelt hier als der Enkel von Ahnen und als der Ahn von künftigen Enkeln. Sein Haus, sein Eigentum: (…) erst aus dem Seßhaftwerden im mystischen Sinne erhalten die großen Epochen des Kreislaufs, Zeugung, Geburt und Tod jenen mystischen Zauber, der seinen sinnbildlichen Niederschlag in Sitte und Religion aller landfesten Bevölkerungen findet. Das alles ist für den ›letzten Menschen‹ nicht mehr vorhanden.

Ob Herr Lombard auch ein echter Bauer werden und auf der Scholle sitzen möchte? Oder ob er nicht die Annehmlichkeiten der städtischen Zivilisation weiterhin geniessen will mit TV und Auto?

(…) Die große Wendung tritt ein, sobald es im alltäglichen Denken einer hochkultivierten Bevölkerung für das Vorhandensein von Kindern ›Gründe‹ gibt. Die Natur kennt keine Gründe. Überall, wo es wirkliches Leben gibt, herrscht eine innere organische Logik, ein ›es‹, ein Trieb, die vom Wachsein und dessen kausalen Verkettungen durchaus unabhängig sind und von ihm gar nicht bemerkt werden.

Dass „die Natur“ keine Gründe kennt, stimmt. Die Frage ist nur, wie kriegt der post-faschistische deutsche Mann, der nichts so wenig beherrscht wie seine Natur, die Frau zurück zur Natur, ohne selber alle Plackereien der präzivilisatorischen Naturbeackerung auf sich nehmen zu müssen, auf die er mit Sicherheit verzichten möchte, m.a.W., wie kriegen die privilegierten Lombards bloss die Frauen dazu, sich in eine Ackerscholle verwandeln zu lassen, die der Mann bestellen kann wann und wie er will, ohne selber für seinen Eigenbedarf den Strom abstellen zu lassen und auf fliessend Wasser und Lesestoff zu verzichten tjaaa, wie macht man das bloss, da hilft nur der Koran, gell. Aber wieviele Kinderlein frei nach Natur möchte Herr Lombard denn versorgen? Zehn? Zwölf?

Weiter geht´s mit Papa Spengler:

Der Geburtenreichtum ursprünglicher Bevölkerungen ist eine Naturerscheinung, über deren Vorhandensein niemand nachdenkt, geschweige denn über ihren Nutzen oder Schaden.

Der Schlaukopf weiss nicht mal, dass Frauen auch in sog. primitiven Gesellschaften schon über Geburtenkontrolle nachdachten und sie anwandten, wo sie nur konnten. Dass sie nicht konnten, ist eine andere Sache. Afrikanische Mütter führten verlängerte Stillzeiten mit sexuellen Tabus für die Männer ein, um nicht zu schnell wieder schwanger zu werden, nur die Männer mussten da nicht nachdenken, das scheint bis heute so geblieben zu sein, die Lombards müssen nicht nachdenken.

Wo Gründe für Lebensfragen überhaupt ins Bewußtsein treten, da ist das Leben schon fragwürdig geworden.

Die Gründe treten ins Bewusstsein, sobald der Mensch Mensch ist und kein Tier mehr.  Spengler unterschiedet nicht zwischen dem weiblichen und dem männlichen Bewusstsein, welch letzteres bis heute teilweise auf der Primatenstufe der Killer- und Vergewaltiger steckengeblieben ist. Spengler, der die Hexenverbrennung als von den Hexen gewollt vorstellt (!), kann sich überhaupt nicht vorstellen, dass Frauen auch in der Frühzeit der menschlichen Geschichte nicht unbegrenzt schwanger werden wollten. Woher will er das wissen! Er geht von seinem simplen Herrenrechtsbewusstsein aus.

Da beginnt eine weise Beschränkung der Geburtenzahl – die bereits Polybios als das Verhängnis von Griechenland beklagt -, die aber schon lange vor ihm in den großen Städten üblich war und in römischer Zeit einen erschreckenden Umfang angenommen hat –, die zuerst mit der materiellen Not und sehr bald überhaupt nicht mehr begründet wird.

Spengler, der philosophiert antatt moralisiert wie der engstinige Herrenmoralunhold Lombard, nennt das immerhin „weise“, was der Sprengertyp Lombard massenmörderisch nennt, mit dieser deutsch herrenmenschlichen Schuldzurechtweisung der Frauen.

Das Abtreibungsverbot der Nazis, also der mörderischsten Herrenrechtskaste des letzten Jahrhunderts, ist genau das, was dieser Sprengertyp den Frauen wieder vorschreiben möchte. Das nennt man Volksverhetzung. Spengler hetzt nicht so unverhohlen wie der Sprenger, wenn er sein Schollenbild von der Frau an den Mann bringt.

Da beginnt denn auch, und zwar im buddhistischen Indien so gut wie in Babylon, in Rom wie in den Städten der Gegenwart, die Wahl der ›Lebensgefährtin‹ – der Bauer und jeder ursprüngliche Mensch wählt die Mutter seiner Kinder – ein geistiges Problem zu werden. Die Ibsenehe, die ›höhere geistige Gemeinschaft‹ erscheint, in welcher beide Teile ›frei‹ sind, frei nämlich als Intelligenzen, und zwar vom pflanzenhaften Drange des Blutes, das sich fortpflanzen will;

Der Wille, vergewaltigt zu werden, gehört freilich nicht gerade zur weiblichen Natur, das wird sofort klar, sobald die Frau sich gegen die männliche wehren kann. Weggehen kann. Da folgt sie nämlich ihrer Natur und nicht der ihres Besitzers,

…und Shaw darf den Satz aussprechen, ›daß die Frau sich nicht emanzipieren kann, wenn sie nicht ihre Weiblichkeit, ihre Pflicht gegen ihren Mann, gegen ihre Kinder, gegen die Gesellschaft, gegen das Gesetz und gegen jeden außer gegen sich selbst, von sich wirft‹. (B. Shaw, Ibsenbrevier, S. 57)

O wie wahr. Die „Pflicht gegen ihren Mann“ ist nämlich kein Naturgesetz, sondern ein reines Männergesetz. Und da die Natur nicht nur Männer, sondern auch Frauen hervorbringt, werden die Männergesetze von den Frauen keineswegs als Natur erlebt, sondern als Gewalt. Und nun der Clou:

Das Urweib, das Bauernweib, ist Mutter. Seine ganze von Kindheit an ersehnte Bestimmung liegt in diesem Wort beschlossen.

Und wenn das Weib diese Bestimmung nicht von Kindheit an ersehnt, wie der gute Mann meint, dann hilft das Männergewaltrecht nach, gell. Grunz brunz. Wenn es nämlich so natürlich wäre wie der Herrenmensch suggeriert, brauchte er das ganze Männergesetz nicht, um das Weib unter die Knute zu bringen, von der erst die Emanzipations-bewegungen der Moderne es befreit haben.

Jetzt aber taucht das Ibsenweib auf, die Kameradin, die Heldin einer ganzen weltstädtischen Literatur vom nordischen Drama bis zum Pariser Roman. Statt der Kinder haben sie seelische Konflikte, die Ehe ist eine kunstgewerbliche Aufgabe und es kommt darauf an, ›sich gegenseitig zu verstehen‹. (…)

Das „Ibsenweib“ kann nämlich weggehen, wenn der Mann nichts taugt, nicht wahr, und das ist es, was den deutschen dumpfen Frommbart so masslos fuchst, dass er ein Mords-geheul anstimmt: „Haltet die Nora, die Mörderin, die keine Kinder will von einem Mann, der sie nicht verdient.“

Das folgende könnte PI pur sein:

[Die Damen] gehören alle sich selbst und sind unfruchtbar. (…) Kinderreichtum, dessen ehrwürdiges Bild Goethe im Werther noch zeichnen konnte, wird etwas Provinziales.

Oh ja, die Männeken, die dort im Chor „Massenmord“ schreien, und „Haltet die Frau“, wenn sie von Irland nach England will, nachdem der Papa sie vergewaltigt hat, möchten doch furchtbar gern alle zehn bis zwanzig Kinder aufziehen, und nicht mal mehr ins Pornokino gehen können, gell. Und ihr Maskottchen, der  Puff-Schmuddelonkel von PI, . hat wieviele Kindlein?

Der kinderreiche Vater ist in Großstädten eine Karikatur

Nicht nur. Es gibt noch Humanisten, die mehr als eine Karikatur darin sehen, dass ein Pfarrer in England seiner Frau, die nicht gefragt wurde, neun Kinder anhängt und noch ein angesehener Mann ist. Es war Bertrand Russell, der von bigotten Christinnen in den USA verfolgte Philosoph und Mathematiker, der als einer der ganz wenigen Intellektuellen seiner Zeit solche inhumanen Zustände der Verherrlichung der sexuellen Frauenschinder im Pfaffenrock beanstandete. Er zeigte damit eine humane Haltung gegenüber Frauen, die diesen deutschen Bumsköppen völlig unbekannt ist.

Ibsen hat sie nicht vergessen; sie steht in seiner ›Komödie der Liebe‹. Auf dieser Stufe beginnt in allen Zivilisationen das mehrhundertjährige Stadium einer entsetzlichen Ent-völkerung. Die ganze Pyramide des kulturfähigen Menschentums verschwindet. Sie wird von der Spitze herab abgebaut, zuerst die Weltstädte, dann die Provinzstädte, endlich das Land, das durch die über alles Maß anwachsende Landflucht seiner besten Bevölkerung eine Zeitlang das Leerwerden der Städte verzögert …«

(Oswald Spengler, Der Untergang des Abendlandes. Umrisse einer Morphologie der Weltgeschichte, München 1980 [1923], S. 679–681)

Das lässt ja nur den Schluss zu, dass die moderne Frau der Untergang des Abendlandes ist.  So wie im Mittelalter die mittelalterliche Frau als Gefäss der Sünde schon der Ruin des Mannes war. Ob sie auch den 30jährigen Krieg verursacht hat?  Das war wohl eher Geburtenkontrolle/Dezimierung  der Bevölkerung nach Männerart. 

Jahrtausendelang hat das „kulturfähige Menschentum“ seine Bevölkerungszahl mit Massenschlächtereien „geregelt“, hat seine Massenvermehrungsprodukte  mit Massen-dezimierung wieder reduziert. Das Menschenschlachten geht weiter, siehe Syrien, siehe siehe siehe. Und heute spielt es sich so in der Öffentlichkeit ab, für alle Fernsehenden sichtbar, dass das massenmordende Geschlecht dringend von sich ablenken muss, es braucht ein Weltübel, das seine mörderische Natur verbrämt, und das Weltübel ist wieder, wie zu Hexenhammers Zeiten, weiblich.

Das Phänomen der Auflösung der Familien in der Industriegesellschaft der Moderne nur als üble Folge der den Frauen verübelten Emanzipationsprozesse zu sehen, diese Art von hoch tendenziösen «Analysen» sind offensichtlich von einem patriarchal primitiven Frauenhass getrieben und werden im Land des deutschen Untertanen/Herrenmenschen-typs, der gegen Frauen austritt, mit den volksverhetzenden plumpen Mordparolen engstirniger deutscher “Konservativer“ angereichert, die eine peinliche misogyne Mentalität offenbaren, die mit ihren herrenmenschlichen Zwangsvorstellungen einen geistig subalternen Spengleraufguss mit Sprengermentalität zu bieten hat.

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II Die Richtung Der Religionsaufrüstung

Welche Rolle die Männergottreligion für die Frauenbevormundung spielt, setzen wir als bekannt voraus. Eine völlig unverblümte Vorstellung von der Natur des Männergewalt-rechts im Religionsgewand mit seinen Gebärzwangsgesetzen und ihrer Folge, der demo-grafischen Bombe, gibt David P. Goldmans Artikel Israel at a Point of No Return – In the Right Direction, 12. Febr. 2014, der die Restauration der Religion in ihrer Korrelation zur Geburtenrate darstellt und deren Zunahme“ als „die richtige Richtung“ bezeichnet. http://pjmedia.com/spengler/2014/02/12/israel-at-a-point-of-no-return-in-the-right-direction/ und http://www.meforum.org/3748/israel-jewish-demographics

Frömmigkeit bedeutet da unverhohlen die sog. Vermehrungsfreude, wobei die Frauen kaum gefragt werden in den Religionsmilieus, in denen von Verhütung und weiblicher sexueller Selbstbestimmung keine Rede ist. Der Männergott ist eine demografische Bombe. Hier allerdings bezogen auf Israel:

The demographic time bomb that worries the Left is not the relative increase of Arab vs. Jewish populations between the Mediterranean and the Jordan River, speciously cited by John Kerry and a host of other errant utopians: it is the growth of the Jewish population itself, and Israel’s transformation into the world’s most religious country.

Die arabische demografische Bombe ist nun nicht gerade das Problem der Linken, die auch an der Bevölkerungskonferenz von Kairo 1994 schon gegen die Geburtenkontrolle zur Einschränkung der Vermehrungsraten der Dritten Welt auftraten. Die unkontrollierte Vermehrung, die überall auf Kosten der Frauen und Kinder geht, ist für die Urweib-schwärmer kein Problem. Schliesslich werden sie nicht schwanger.

Mit der Zunahme der Orthodoxien, die schon Gilles Kepel in „Die Rache Gottes“ beschreibt (auch wenn er den Islam unterschätzt), verhält es sich wie in einem System kapillarischer Röhren, in dem der Pegel in allen gleichzeitig steigt. Die Vermehrungs-religionen treiben ihre Gewaltvermehrungspegel gegenseitig hoch.

So wird auch die moslemische demografische Bombe im Westen von den Religionsturbos mit vermehrtem Druck auf Frauen bzw. mit der Verteuflung der mangelnden „Gebärfreude“ beantwortet. Die Islamdealer drehen mit ihren Massenmordparolen kräftig an der Gebärzwangsschraube und möchten das totale Abtreibungsverbot wieder einführen, Frauen sollen Soldaten für die Männerkriege gebären. Der Säkularismus mit seinenmGeburtenkontrollrecht für die Frauen steht dem im Wege. Die Religionsrestauration, wie Goldman sie ohne jede Infragestellung der mit ihr einhergehenden Frauenentrechtung beschreibt, heisst zugleich Wiederherstellung einer vormodernen Stellung der Frauen, deren Rechte weggeputzt werden mit dem Männergottcomeback, den auch katholische Theologen begrüssen. Goldmann stellt fest: Israel is swimming against the secular current, becoming more observant as the rest of the world becomes more secular, was er als „national religious revival“ begrüsst, das die liberalen und linken Juden in den USA mit der Zeit ins Hintertreffen bringe. Nun, dass die israelkritische Fraktion geschwächt wird, ist kaum zu bedauern, die Frage bleibt nur, ob auch eine wachsende israelische oder auch andere Bevölkerung sich gegen die demografische Zeitbombe des Islam behaupten kann durch den sog. „Wettkampf der Wiegen“, eine perverse Vorstellung für Feministinnen, die wissen, was das für Frauen heisst. Hier wird der sexualpolitische Charakter der Männergötter offengelegt. Die Linke schlägt sich in Sachen Islam auf die Seite des Männergottes, weil sie von der Massenvermehrung für ihr Lager zu profitieren hofft, Israels Existenz interessiert sie nicht. Die Frage ist nur, was von Israel übrigbleibt beim Wettkampf des Vermehrungswahns, wenn die atavistischen Gewaltverhältnisse unter dem Islam als Modell für den Wettbewerb mit diesem Wahn verstanden werden. Was wenn nicht Krieg as usual, Massenvermehrung und Massendezimierung, die Bevölkerungspolitik des patriarchalen Gottes.

This national religious revival is not occurring at the expense of Israeli or West Bank Arabs. On the contrary, the Arab population between the River and the Sea is flourishing as no modern Arab population ever did. A fifth of Israel’s medical students are Arab, as are a third of the students at the University of Haifa. Ariel University across the “Green Line” in Samaria, the “settler’s university,” is educating a whole generation of West Bank Arabs. The campus is full of young Arab women in headscarves, and the local Jewish leadership reaches out to Arab villages to recruit talented students. Israel’s expanding economy has a bottomless demand for young people of ability and ambition. The Left calls Israel an “apartheid state” the way it used to call America a “fascist state” back in the 1960s.

The Israeli Left, with its soggy vision of univeralist utopianism, may be at a point of no return. It is becoming marginalized and irrelevant. The Europeans, whose experience of nationalism has been uniformly horrific, are equally aghast. Liberal Christians who abhor the Election of Israel because they abhor Christian orthodoxy cannot suppress their rage. And “progressive” American Jews, who have been running away from Judaism for the past three generations, are upset that Israel has embraced the normative Judaism they worked so hard to suppress. American “progressive” and unaffiliated Jews, one should remember, have the lowest fertility rate of any identifiable minority in the United States. Even if most of them did not intermarry (and the intermarriage rate in the past ten years approaches 70% according to the October 2013 Pew study) their infertility would finish them off in a few generations. Meanwhile 74% of all Jewish children in the New York area live in Orthodox families.

The center of gravity of Judaism will shift decisively to Israel in the next generation, and the segment of American Jewry that most identifies with Israel–the Orthodox–will set the tone for American Judaism and eventually become the majority in a much smaller American Jewish population.

It is up to the Israelis, to be sure, to draw out the implications of these trends. But I am encouraged by the perceptions of religious leaders like Rabbi Ronen Neuwirth, who perceive this revival in their daily work.

This is good news for Christians as well as Jews. The secularization thesis is refuted: a country with the world’s greatest record of high-tech innovation is also becoming the industrial world’s most religious country. It is devastating news for Lennonists as well as Leninists. The “Imagine” world turns out to be imaginary. Israel, as Franz Rosenzweig said of the Jewish people, is there to be “the paragon and exemplar of a nation.” For all its flaws, the State of Israel stands as a beacon to people of faith around the world. It is honored by its list of self-appointed enemies. Will Israel prevail against the unholy coalition against it? As we say, b’ezrat Hashem.

Die Ansichten der Linken zu Israel, dessen Existenzrecht sie nicht anerkennen, gehen einher mit der Verherrlichung der islamischen Vermehrungsreligion, deren Folgen verharmlost oder auch heimlich herbeigewünscht werden statt sie zu bekämpfen, d.h. auf den Menschenrechten auch für Frauen zu insistieren, die der Islam mit Füssen tritt.

Wie die Toleranz für die Mullahmethode der Demografie, die religiös begründete Zwangsvermehrung, mit pro-israelischer Politik vereinbar sein soll, bleibt schleierhaft. Aber die Bevölkerungs“experten“ fragen nicht nach den Frauenrechten, die man gut am Geburtenoutput messen kann, Goldman nennt als Masstab für die Geburtenquote die Religion. Womit mann zugibt, dass die Menschenrechte für Frauen dort am niedrigsten sind, wo die orthodoxe Religiosität am höchsten ist. Weibliche Menschenrechte und Männer-gottreligion sind umgekehrt verhältnisgleich.

Wie der Idealzustand  aussieht,  von dem die „konservativen“ Blogger träumen, deren Liebling ein deutsch-türkischer Frauenverwerter von Zwangsprostituierten ist, daran erinnert ein Artikel aus der Zeit vom 27.8. 1982 über ein Frauenleben unterm Kreuz der katholischen Vermehrungsreligion:  „Es war ein arges Kreuz„. http://www.zeit.de/1982/35/es-war-ein-arges-kreuz.

III Das arge Kreuz

Es ist der Zustand, den sich die Antifeministen zurückwünschen, die die Abtreibung gern als „Mord“ verfolgt wissen wollen, inklusive Abtreibungen nach Vergewaltigungen, ehelichen und ausserehelichen.

Der Artikel aus der Zeit von 1982 ist der Lebensbericht einer alten Frau, die ihre Ehe unter der katholischen Kirchenfuchtel des Gebärzwangs und dem als „eheliche Pflicht“ (der Frau) sanktionierten Vergewaltigungsrecht des Mannes durchlebte und die diese von der Kirche legitimierte und ihr auferlegte eheliche Gewalt zwar als ein arges Kreuz bezeichnet, sich aber nie gegen die Richtlinien aus dem Beichtstuhl auflehnte, sondern noch Trost suchte in der Religion, die ihr Elend guthiess und als gottgewollt ausgab. Heute hört man oft von Katholiken und auch von Kirchenfremden: „ach wissen Sie, die kirchliche Sexualmoral nimmt doch keiner mehr ernst“.

Als wäre sie verschwunden oder nicht mehr gültig für Katholikinnen, und zwar dort, wo der Staat die Kirchenmoral an den Frauen vollstreckt. In den Elendsgebieten der Dritten Welt, wo sexuelle Gewalt das täglich Brot der Frauen ist, und überall, wo Frauen so selbstverständlich nicht über die Verhütungsmittel der westlichen Länder verfügen, hat die Patriarchalmoral ungebrochen verheerende Folgen für Frauen. Die katholische Kirche versucht nicht nur in den lateinamerikanischen Ländern jede Liberalisierung der Abtreibungsgesetze mit ihren nicht unbeträchtlichen politischen Mitteln zu hintertreiben. Weshalb die Augenwischerei von katholischen AgentInnen, die von den liberalen Abtreibungsgesetzen im Westen ausgehen und so tun, als sei die Demokratie ein Verdienst der Kirche, ausgerechnet, und von der globalen Kirchenpolitik nichts zu wissen vorgeben, besonders verlogen ist. Eine Variante davon stellt das gespielte Erstaunen über die Exkommunikationen vergewaltigter Mädchen nach einer Abtreibung in Lateinamerika dar, als handele es sich da jeweils um einen „Einzelfall“ eines persönlich „hartherzigen“ Erzbischofs und nicht um das verbindliche päpstliche Programm, von dem der Erzbischof in Argentinien nicht abweicht.

Es gibt nichts, keine Grausamkeit der klerikalen Sexualexperten, was die Papst-verehrerinnen à la Christa Meves oder Gabriele Kuby, die um die Klerikerröckchen herumwimmeln, nicht unbesehen rechtfertigen mit der päpstlichen Sorge um das „Leben“, – einer Sorge, die über Leichen geht. Über Millionen von Frauenleichen. Der Lebensbericht der alten Frau, die ein arges Kreuz trug, ist kein ungewöhnlicher Einzelfall aus Deutschland, nur eins von Millionen Frauenschicksalen unter einer erbarmungslosen Kirchenmännermoral, die zwar heute in Europa nicht mehr mehrheitlich befolgt wird von Frauen,  die aber für die ärmsten Frauen der Welt weiterhin gnadenlos gilt, nämlich überall dort, wo immer die Kirche ihre Gebärzwangsgesetze mit Hilfe des Staates noch durchsetzen kann. In Demokratien kann sie das nicht mehr, selbst in Irland nicht mehr, wie sie es dort noch im letzten Jahrhundert vermochte, oder wie sie es heute noch versucht in Polen, und wie sie es immer noch und immer wieder in Lateinamerika durchzwingen kann gegen den Widerstand von Ärzten und Frauenorganisationen.

Wir haben diesen Lebensbericht ausgewählt als Beispiel für einen Zustand, den die konservative Reaktion in Deutschland gerne wiederherstellen möchte. Auch unter dem Namen der Islamkritik findet sich ein schwarzer Block der Religionsrestaurateure, dem es keineswegs um die von Islam geschundenen Frauenrechte/Menschenrechte  geht, sondern um Reinstallierung des reaktionär patriarchalen totalen Abtreibungsverbots. Die Wut des Mordgeheuls, das von Zeit zu Zeit durchbricht, spricht Bände.

Der schwarz Block strebt ganz unverhohlen das Rollback in die 50er Jahre an und preist sie als die gute alte Zeit, in der es auch den Frauen gut gegangen sei, sie hätten sich über nichts zu beklagen gehabt, die Frauenbewegung sei völlig überflüssig gewesen, so tönt der Bocksgesang aus dem schwarzen Block.

Es war die Zeit des totalen Abtreibungsverbots (inklus.Abtreibung nach Vergewaltigung!) und der ehelichen Pflicht inklusive Duldung der Vergewaltigung durch den Ehemann. „Ausreden“ wie Krankheit als Grund für Verweigerung des Geschlechtsverkehrs liess das BVG noch in den 50ern nicht gelten. Diese Gebärzwangsfraktion bekämpft den Islam nur als Konkurrenzreligion, nicht als primäre Bedrohung der Frauen, denen sie den guten alten Gebärzwang zurückwünscht, um mit erhöhtem Geburtensoll den Wettkampf im Geburtendjihad anzutreten. Das Ideal der Gebärzwangs-Herren, würden ihre Weisungen noch von Frauen in Demokratien befolgt, ist das Elend der Frauen der Dritten Welt, deren hohe illegale Abtreibungsrate für Geburten wider Willen steht, die über die Kräfte der Frauen gehen, die ungewollten Kinder auch ernähren zu können. Es ist die Folge der patriarchalen Gewaltkultur, die von Frauenbewegungen in aller Welt angefochten wird. An der Bevölkerungskonferenz von Kairo verbündete sich der Vatikan mit Islam-Vertreten gegen die Frauenrechte der Geburtenkontrolle und das Recht auf Abtreibung. Auch die Linken waren mit von der unseligen Partie und verteufelten die Geburtenkontrolle in der Dritten Welt als „Genocid“ – analog der katholischen Kirche, deren Agenten volks-verhetzerisch von Massenmord reden, Totalitäre unter sich. Dass die Linken heute mit dem Islam verbündet sind, ist nur folgerichtig:  Die Zeit Nr. 35, 27. 8.1982 Auszug:

Sie wusste nie so recht, was unkeusch war. Wenn sie ihre Mutter danach fragte, so gab diese zur Antwort: ein braves Mädchen stellt solche bösen Fragen nicht. Mit dieser Ungewissheit wurde sie zwanzig und die Frau eines Kürschners, der für eine Ladenkette nähte. Er lebte so recht und schlecht davon. An der Hochzeitsnacht nahm sie als virgo intacta und mit ungeheurem Entsetzen teil. Die Summe aller Beichtspiegel absolvierte sie hier in einer halben Stunde. Der Pfarrer nahm ihre Beichte danach belustigt entgegen. Nun, versehen mit dem Sakrament der heiligen Ehe, sei sie verpflichtet, dem Manne eine treue Untertanin zu sein. Der liebe Gott habe den Mann anders geschaffen als die Frau. Gewisslich neige der eher zur Sünde. Damit er aber nicht umkomme in seinen Sünden, habe der Herr ihm eine Gefährtin erschaffen, das Weib. Das Weib nun müsse des Mannes Torheit auf sich nehmen…

  • Sie ging und nahm des Kürschners Torheiten auf sich, den sogar in den knappen Arbeitspausen nach seinem Weib gelüstete. Vier Schwangerschaften folgten aufeinander wie Herbst und Winter. Das dritte Kind wurde von einem Ausschlag befallen, das vierte mit Asthma geboren. Sie kam keine Nacht zur Ruhe. Der Kürschner forderte seinen Teil wie die Kinder. Die Depression der Wirtschaft und die ihrige gingen Hand in Hand. Sie kam in eine Klinik. Ihr Mann wurde arbeitslos. Der Pfarrer der Klinik brachte sie auf den richtigen Weg zurück: Die Sünde war die Ursache! Sie hatte sich geweigert, ihrem Manne untertan zu sein. Der Mann hatte die Anstellung davon verloren. Doch, dem Herrn sei Dank, hatte sie ihr Gewissen verspürt, das sie in diese Depression geschickt hatte.
  • Fröhlich, hatte der Pfarrer gesagt, wollen wir künftig unserer Ehepflichten erfüllen. Sie wurde zum fünften Male schwanger. Das Kind starb. Der Man machte ihr Vorwürfe. Sie wurde wieder schwanger. Das Kind starb abermals. Sie suchte ihr Heil im Beichtstuhl. Ob sie wolle, fragte der Mann hinter dem violett bespannten Gitter des Beichtstuhls, dass ihr Mann zu bösen Frauen gehe und sich womöglich eine unheilvolle Krankheit hole? Nein, das wollte sie natürlich nicht. Sie wurde schwanger. Als das Kind da war, fragt sie den Pfarrer im Beichtstuhl, ob es recht sei, dass ihr Mann das Kind von ihrer Brust nehme, um..? Sie benützten niemals ein gemeinsames Wort für das, was da beständig unter der Bettdecke geschah. Es war keines vonnöten. Sie verstanden einander in Andeutungen und aus der Tatsache heraus, dass keinem Gebot eines solche zentrale Bedeutung zukam wie dem sechsten. Gute Frau, sagte der Pfarrer, die Ehe ist ein Sakrament. Mit allen Gnaden, die Sie in der Ehe erwerben, werden Sie eingehen in das Himmelreich! Das Himmelreich war für sie in jenen Jahren: ein Bett allein. Eine Nacht durchschlafen.
  • Als der zweite Weltkrieg ausbrach, hatte sie sechs lebende Kinder, als der erste Fronturlaub vorbei war, waren es sieben. Im Stalingradwinter fiel ihr Mann.
  • Bevor diese Nachricht Gewissheit war, vertraute sie sich ihrem Beichtvater an. Sieben Kinder und die Unsicherheit des Krieges seien genug. Der Pfarrer riet ihr, sich schlafend zu stellen und indessen heimlich den schmerzhaften Rosenkranz zu beten. Gehe der Kelche an ihr vorüber, weil die Frontsoldaten allesamt müde seien, so solle sie es nicht versäumen, anschliessend noch den freudenreichen Rosenkranz zu beten. Wenn nicht, so solle sie bedenken, der Führer liebe, ähnlich wie unser Herr Jesus, die kleinen Kinder (…)
  • (…) Trost suchte sie in ihrer Kirche. Mehr als je beeilte sie sich, in die Frühmesse zu kommen. Hatten in der Nacht die Kinder geweint und essen oder Trinken verlangt, um so eher kam es vor, dass sie von den schlabbernden Mündern einen Tropfen oder Krümel fortnahm, der es ihr dann am Morgen versagte, zur Kommunion zu gehen. Nüchtern musste man damals dafür sein. Das hiess: zwölf Stunden ohne Essen und Trinken! Sie schaffte es kaum je. „Und die Kommunion“, sagt sie, „das wäre mir doch ein Tost gewesen.“
  • Nach dem Krieg heiratete ihre Älteste einen protestantischen Mann. Sie sagte sich von ihr los. Im Glauben, nicht im Herzen. Sie dachte auch, dass ihr gefallener Mann mit ihr einverstanden sei.
  • Es kam noch ärger. Ein Sohn nahm eine Geschiedene zur Frau. Sie verstiess auch dieses Kind. Sie sagte: Ich habe keinen Sohn, der eine Ehebrecherin zur Frau hat…
  • Sonntags gehen ihre Töchter zur Kommunion, nachdem sie Pille und Frühstück eingenommen haben. „Und das“, schreit sie hinaus, sodass ich mich umschaue zu den Nebentischen, „das soll nun die Religion sein, in der ich erzogen wurde, in der ich meine Ehe gelebt und meine Kinder bekommen habe? Mir ist“, sagt sie betroffen, „mir ist wie den Bauern zumute, die ihre Religion wechseln mussten, so oft es ihren Fürsten lieb war!
  • Lateinisch waren die Gebete ihrer Kindheit. Lateinisch wurde sie getraut, die Kinder getauft. Das war ein Zauber, dessen Schleier kärglich fiel auf ein karges Leben. Aber er fiel doch, und hob sie allmorgendlich und sonntags etwas länger aus dem bitteren Alltag heraus. „Die Religion“, sagt sie, „das war doch alles.“ Zweimal ist sie zur Zeit ihrer Ehe verreist. Beide male waren es Wallfahrten. Wenn sie mal ein Buch gekauft hat, dann war es ein frommes. Und für die Dorfprozessionen hat sie Statuen und Fähnchen gekauft und Vasen von dem bisschen Geld des Kürschners. Nein, dass die Jungen so gar nicht mehr in den Beichtstuhl gehen! „Ist das noch Christenglaube? Die nehmen die Pille und leben ohne Kinder – verstehen sie das?“ Ich frage sie, ob das denn Glück war, das mit dem Beichtstuhl? Da stösst sie beinahe die Kaffeetasse um: „Glück? Es war ein arges Kreuz!“
  • Warum, frage ich, sollen die jungen Leute ein solches Kreuz denn auf sich nehmen?
  • „Ich bin so traurig. Das war immer der Druck, wissen sie. Da ging ich beichten, weil, wissen Sie, es war immer das Gewissen. Kinder waren doch genug. Und wozu dann alles? Und morgens hab´ ich gedacht, nun ist es wieder soweit, nun ist wieder ein Kind daraus geworden. Und in einer Ehe muss ja ein Kind daraus werden, weil…
  • Aber heute“, sagt sie unvermittelt, „da kann man mit einer Pille ein ganzes Leben ändern.“
  • „Und das alles wollten Sie dem Papst sagen?“ frage ich. Sie sagt, sie bedauert, dass sie soviel gesagt hat. Sie nimmt ihren Kräuterstrauss. „Das war mein Kreuz“, sagt sie noch, „das schlechte Gewissen und von niemand keinen Trost. Jetzt gehe ich nicht mehr beichten. Mit fünfundachtzig, eine alte Frau, aber richtig, wissen Sie, richtig ist das alles nicht.“
  • (…) Und so war halt das, was hätte Liebe sein können, nur immer ein Kreuz gewesen, ein arges Kreuz. Und jetzt geht die Zeit über sie hinweg und nicht einmal der Papst hört ihr zu.

Soweit der Auszug aus dem Bericht, der die Quintessenz dieses Glaubens enthält, gemäss dem unser Herr Jesus die Kinder liebe  wie der Führer. Nur dass der Herr Jesus keine Zwangsgeburten vorschrieb und keine Frauen verteufelte oder gar Bestrafungen von Abtreibungen verhängte noch verlangte. Er drohte nicht mit dem Strafrecht wie die frommen Christen, denen es nicht in den Kopf geht, dass der Papst nicht mehr für alle Frauen massgebend ist. Auch die Mahnung des Beichtvaters, für den Mann hinzuhalten, damit er nicht „zu bösen Frauen geht“, bringt diesen Christenglauben für Frauen auf den Punkt: Hinhalten für die Bedürfnisse des Mannes ohne zu murren. Wie im Islam. Do it for Britain oder do it für Jesus oder für den Führer. Was eine wahre Religion ist, die bringt die Frauen von Bett bis Beichtstuhl zur  Räson.

Nur noch eine Anmerkung zum Kommentar der Reporterin: Dass die Pille die Rücksichts-losigkeiten des Mannes in „Liebe“ verwandelt, dürfte eine etwas abwegige Vorstellung sein. Es ist auch nicht die Abwesenheit der Pille, die den Mann dazu bringt, der Frau das Kind von der Brust zu nehmen, um seinen Geschlechtstrieb zu befriedigen. Und keine Pille macht aus einer dumpfen stumpfen Triebmaschine ein humanes Wesen. Aber die Verhütungsmittel können die Frauen immerhin vom schlimmsten Terror der sexuellen „Pflicht“, den aufgezwungenen Schwangerschaften und Geburten befreien. Ein Mittel zur Humanisierung von ehelichen Vergewaltigern, wie dieser Fall einen schildert, ist sie nicht. Aber Gewalt oder nicht, in der Ehe oder im Puff,  ob Frauenhaus oder Freudenhaus, das alles interessiert die alten und neuen Antifeministen nicht.  Sie befinden sich noch immer auf der Stufe jener Sexual-Ideologie, die das arge Kreuz für Frauen bedeutet.  Während sie selber für sich alle Errungenschaften und Freiheitsrechte der Moderne für sich in Anspruch nehmen, sollen die Frauen im alten Herrenrechtsverhältnis verbleiben, in dem der deutsche Mann sie als sein Eigentum im Urzeitzustand wiederentdeckt. 

Die Vergewaltigermentalität der deutschen Strafgesetzgebung, die das Abtreibungsverbot noch aus der Nazizeit übernahm, nur ohne die Todesstrafe, herrschte noch 1975, als das BVG die Fristenlösung verwarf, und das arge Kreuz den Frauen weiter auferlegen wollte. Eine Mentalität, wie sie Hans Joachim Sewering, damals Präsident der Bundesärzte-kammer, formulierte wie folgt:

Allein der Umstand, dass z. B. ein sechstes Kind eine Mehrbelastung der Frau darstellt, kann meiner Meinung nach kein Grund sein für eine Abtreibung.“ (Medizin heute 8/75)

Da waren die Funktionäre der Ärzteschaft (Hartmannbund), der Justiz und Theologie,  Verfassungsrichter und Kirchenrechtler sich einig. Würde diese Ansicht wieder Gesetz, die heute noch in den Köpfen der antifeministischen Aufrüster der Patriarchalmoral spukt, die alle Errungenschaften der Frauenbewegung rückgängig machen wollen und im Feminismus das Urübel der Welt erblicken, hätten wir bald moslemische Verhältnisse.   

Regine van Cleev